Ausstellung Jürgen Drändle - ERITREA
Reihe Hausgäste GASTGEB vom 27. April bis 4. Mai 2022
Im Februar 2017 reisen drei Bayern nach Eritrea. Jens Weinberger, Unternehmer und Initiator der Reise, begleitet von Markus Stenger, Architekt und dem Designer und Unternehmer Jürgen Drändle. Erwartet werden sie in der Hauptstadt Asmara von Henok Tsegaye, Gastronom, Eritreer und Wahlmünchner, der für den Aufenthalt im Land ihr Begleiter sein wird. Es folgen Tage, die ihre Perspektiven und Ansichten, ja, ihr Sehen nachhaltig verändert haben.
Die Fahrt vom Hochland Asmaras, der Leuchtenden, hinab ans rote Meer, nach Massaua, vorbei an den einheimischen Radrennprofis, die halsbrecherisch die Serpentinen hinabstürzen, um sich von den leeren, gelben, chinesischen LKWs- die die Seltenen Erden gerade an der neuen Seidenstraße in Massaua abgeladen haben, wieder hinaufziehen zu lassen. Reste der italienischen Seilbahn und Eisenbahntrasse. Panzerfriedhöfe rund um Asmara, Panzerwracks in der Wüste vor Massaua. Der Tanztempel in traditionellem Haus, hundert Menschen dort, drei davon weiß, nach einer halben Stunde werden sie – wie alle – zu Derwischen, die aufrecht hüpfend zu den eritreischen Rhythmen tanzen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Fast autofreies Asmara, Menschen gehen auf der Straße, vorbei an den vielen Cafés. Darin die alten FAEMA-Maschinen aus der italienischen Besatzungszeit, gefüllt mit äthiopischem Kaffee, die Auslage voller Torten und Kuchen. Bei Massaua wird der Kaffee dagegen noch traditionell zubereitet, stumm und langsam gekocht, das Kochen zelebriert. Teff-Brot, das den Teller ersetzt, die Hände werden zu weichen Gabeln. Gefrorener Fisch, herrlich herausgebraten im eingelassenen Tontopf, serviert auf der Straße im Dunkeln, mit Händen gegessen, sitzend auf einem Monobloc und bei allem fehlt – nichts.
Wir wollten nach Eritrea um Architektur aufzusuchen und haben dabei – ganz unerwartet – das Land, seine Farben und Menschen gefunden. Jürgen Drändles Bilder stellen erstmals diese Fundstücke aus.
MS
Jürgen Drändle
Geboren 1968 in Zell im Schwarzwald.
Unternehmer und Projektentwickler.
Drändle 70/30 Messebau.
Drändle 70/30 Projektentwicklung.
2017 Architektur-Reise nach Eritrea.